Gedenkveranstaltung Mahnmal am Bielefelder Hauptbahnhof März 2023


Am 2. März 1943 setzte sich ein Deportationszug von Bielefeld aus nach Auschwitz in Bewegung. In ihn waren mindestens 229 jüdische Frauen, Kinder und Männer unter unsäglichen Bedingungen eingepfercht. Die meisten von ihnen wurden gleich nach ihrer Ankunft im Konzentrationslager ermordet.

In einer Gedenkveranstaltung zum achtzigsten Jahrestag dieses Ereignisses versammelten sich Mitglieder verschiedener örtlicher Institutionen vor dem Mahnmal am Bielefelder Hauptbahnhof, um die Namen der Deportierten zu verlesen. Mitglieder des Arbeitskreises, der die Veranstaltung mitorganisiert hat, erinnerten an die Wertheraner Ilse und Julius Sachs mit ihrer Tochter Rechel (fast drei Jahre alt), sowie an Betty und Siegmund Sachs mit ihren Kindern Hannacha (drei Jahre alt) und Egele (fast zehn Monate alt). Julius wurde zur Zwangsarbeit in Monowitz eingeteilt und erhielt die Häftlingsnummer 105023. Er überlebte den Todesmarsch kurz vor Kriegsende nicht. Alle anderen wurden vermutlich gleich nach der Ankunft vergast. Der Kantor der jüdischen Gemeinde Bielefeld, Paul Yuval Adam, trug das El male Rachamin vor.

Hannelore Irrgang verliest die Namen der Familien Sachs. Im Hintergrund stehen die Mitorganisatoren Bernd Wagner und Lutz Havemann. (Foto: privat)