Auszeichnungen


Die Geschwister Lucas und Jacob Thomas erstellten zum Thema jüdisches Leben in Werther ein Multimediaprojekt. Dieses reichten sie erfolgreich beim Bielefelder Geschichtspreis ein. Ihr Projekt wurde 2012 im Rahmen des Bielefelder Geschichtspreises ausgezeichnet.

Im Rahmen ihrer Facharbeit in der gymnasialen Oberstufe im Fach Geschichte beschäftigte sich das Arbeitskreismitglied Julia Sußiek mit den Erlebnissen zweier Zeitzeugen aus Ostwestfalen-Lippe, die mit einem Kindertransport nach Großbritannien gebracht worden sind.
Mit dieser Arbeit nahm sie am Wettbewerb des Bielefelder Geschichtspreises 2014/2015 teil und wurde mit einem 2. Platz belohnt.
Außerdem reichte Julia Sußiek erfolgreich eine Arbeit zur gleichen Thematik beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2014/2015 ein. Dazu ist folgender Artikel von Anja Hanneforth im Hallerkreisblatt erschienen:
„Es war ein Thema, das sie sofort angesprochen hat, und eines, mit dem sie sich schon zuvor befasst hatte: »Anders sein. Außenseiter der Geschichte« lautete es und war Aufgabenstellung des jüngsten Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten. Julia Sußiek aus Werther entschloss sich zur Teilnahme – mit Erfolg: Als eine von mehreren Landessiegerinnen konnte sie jetzt ihre Urkunde im Haus der Geschichte in Bonn entgegennehmen. Thema ihrer Arbeit: »Aspekte des Andersseins: Eine Fallstudie über die Voraussetzungen und Folgen des Kindertransports von zwei jüdischen Jugendlichen aus Deutschland«.
»Außenseiter der Geschichte« – ein weites Thema, das viele Möglichkeiten zuließ und alle Altersklassen ansprach. Entsprechend hoch war die Beteiligung. Einzelpersonen, Gruppen und ganze Schulklassen aus allen Bundesländern machten mit, am Ende musste eine Jury aus mehr als 1500 eingereichten Beiträgen die Preisträger auswählen: 250 Landespreise und 250 Förderpreise wurden am Ende vergeben.
So unterschiedlich die Teilnehmer, so verschieden die Themen: sie schrieben über die Anfänge des Frauenstudiums in Deutschland, über den Umgang mit ausländischen Zwangsarbeitern, über Hexenverfolgung, die Ausgrenzung von psychisch Kranken, über Obdachlose in Mönchengladbach oder Euthanasie an Kindern in Münster.
Wichtig war den Organisatoren des Wettbewerbs nicht nur, dass die Teilnehmer ihre »Außenseiter« vorstellten, sondern auch herausarbeiteten, was früher als anders galt und wie sich der Umgang mit Außenseitern in der Geschichte verändert hat. Dies gelang Julia Sußiek so gut, dass sie mit einem Landespreis geehrt wurde.
Für historische Themen hat sich die junge Frau schon immer interessiert. Lange vor ihrem Abitur 2014 an der Marienschule der Ursulinen in Bielefeld schloss sie sich dem Arbeitskreis »Spuren jüdischen Lebens in Werther« an, ist seit dessen Gründung 2009 dabei. Kaum verwunderlich also, dass sie für den Geschichtswettbewerb ein Thema wählte, das seinen Ursprung beim Arbeitskreis hat.
Julia Sußiek hat den Kindertransport zweier Jugendlicher in der Zeit kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs beleuchtet, von Kurt Weinberg und Alfred Spier. „Darüber habe ich bereits meine Facharbeit in der elften Klasse geschrieben und wollte gern zum Thema weiterarbeiten“, erzählt sie. Der Geschichtswettbewerb hätte da eine hervorragende Möglichkeit geboten. 28 Seiten wurde die Arbeit am Ende dick, außerdem gehört eine CD mit Interviewaufnahmen dazu. Denn Julia Sußiek hat beide Männer und ihre Geschichte kennengelernt. Den Wertheraner Kurt Weinberg, der 1939 gerade noch rechtzeitig mit einem Kindertransport vor den Nationalsozialisten aus Deutschland fliehen konnte, heute in London lebt und seit Kriegsende mehrfach zurück in seiner alten Heimat war; und Alfred Spier, der heute der jüdischen Kultusgemeinde Bielefeld angehört und vielen Bürgern in Werther durch das Kaddisch-Gebet bekannt sein dürfte, das er viele Jahre lang anlässlich der Gedenkfeier auf dem jüdischen Friedhof hielt. „Für meine Arbeit habe ich sie gefragt, ob sie vor oder nach ihrem Transport nach England Erfahrungen vom Anderssein gemacht haben. Entweder, indem sie sich selbst so wahrgenommen haben oder andere dies in ihrem Verhalten ihnen gegenüber zum Ausdruck gebracht haben.“ Ihre Ausführungen kamen bei der Jury so gut an, dass sie Julia Sußiek mit einem Landespreis auszeichnete. Womit sie sogar die Chance auf einen Bundespreis hat. „Wir drücken die Daumen“, spricht Ute Dausendschön-Gay für den ganzen Arbeitskreis in Werther. Die Entscheidung fällt im Herbst. Bis dahin ist Julia Sußiek in ganz anderer Mission unterwegs. Denn bevor sie ab dem Wintersemester ihr Medizinstudium aufnimmt, weilt sie im südfranzösischen Agen, wo sie im Rahmen eines internationalen Freiwilligendienstes in den Bereichen Sport und Gesundheit tätig ist.“

Große Ehrung in Bonn: Julia Sußiek aus Werther nahm jetzt mit Erfolg am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten teil und ging daraus als Landessiegerin hervor. Foto: HK