Friedenstage und Holocaustgedenktage der PAB Gesamtschule


Die Peter-August-Böckstiegel Gesamtschule Werther/Borgholzhausen gehört seit 2012 zum bundesweiten Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Der für diesen Bereich zuständige Lehrer Tobias Trier organisiert mit seinen Kolleginnen und Kollegen regelmäßig schulische Veranstaltungen in Projekttagen, Fahrten und Ausstellungen. Der Arbeitskreis beteiligt sich mit dem Angebot verschiedener Workshops seit vielen Jahren an den Friedenstagen, die immer in zeitlicher Nähe zum Gedenken an die Reichspogromnacht des 9. Novembers 1938 im Wechsel zwischen den beiden Standorten als Projekttag stattfinden, und an den Veranstaltungen zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar.
In den Workshops werden u.a. die historischen Bedingungen der Reichspogromnacht, die Zunahme der alltäglichen Diskriminierung der Jüdinnen und Juden, sowie Aspekte der sogenannten „Aufarbeitung“ nach dem Zweiten Weltkrieg aufgearbeitet und mit Gesprächsausschnitten aus den Zeitzeugengesprächen des Arbeitskreises angereichert. Ferner werden Teile der Deportationsausstellung des Stadtarchivs Bielefeld gezeigt und durch Materialien aus unseren Archiven ergänzt, Mitglieder des Arbeitskreises stehen zudem für Kommentare und weitere Informationen bereit. Die älteren Mitglieder des Arbeitskreises berichten als Zeitzeugen außerdem interessierten Schülerinnen und Schülern über ihre eigenen Erfahrungen aus der Zeit des Nationalsozialismus. Gerade die persönlichen Berichte und Zeugnisse geben den Beteiligten einen direkten und authentischen Zugang zu historischen Ereignissen, die sonst nur in schriftlicher Form und vornehmlich in allgemeiner Form in Lehrbüchern an die nächsten Generationen übermittelt werden.


10. Friedenstag am 8. November 2022
in der Peter August Böckstiegel Gesamtschule

Tobias Trier und die Friedens-AG an der PAB – Gesamtschule sowie die dortigen Kolleginnen und Kollegen an beiden Standorten, haben den diesjährigen Friedenstag am 08.11.2022 wieder vorbildlich an den beiden Standorten in Werther und Borgholzhausen organisiert. 

Die Arbeitskreismitglieder Elisabeth Gülich und Antje Kramer wirkten erneut in Borgholzhausen als Zeitzeuginnen bei der Gestaltung eines Workshops mit. Die Gruppe der 14 Schülerinnen und Schüler war altersmäßig heterogen, daher war das Interesse unterschiedlich verteilt. Die Resonanz nach der Veranstaltung war jedoch sehr positiv, besonders auch über den Aspekt des Antisemitismus im Netz, den Frau Gülich und Frau Kramer in die Arbeit eingebracht haben. 

Die Arbeitskreismitglieder Dieter Wissmann, Sigrid Ellerbrake, Ute und Ulrich Dausendschön-Gay beteiligten sich mit den Lehrerinnen Galle und Ziegler am vierstündigen Workshop mit Stadtführung in Werther, der in zwei Sitzungen mit den Lehrerinnen vorbereitet wurde. 16 Schüler und Schülerinnen nahmen teil und jede/r erhielt eine eigene Broschüre.

Eva Galle und Jennifer Ziegler sowie Schülerinnen und Schüler aus der PAB-Werther (Foto: privat)

Jeweils drei Gruppen erarbeiteten das Leben der Familien Julius Sachs und Alfred Weinberg während der Zeit des Nationalsozialismus sowie die Geschichte der Synagoge. Anschließend informierte jede einzelne Gruppe in ihrer Rolle als „Expertinnen und Experten“ während der Stadtführung über die einzelnen Familien und Orte.
Das folgende Foto zeigt die Gruppe „Alfred Weinberg“ mit ihrem Poster am ehemaligen Standort des Textilgeschäftes Weinberg (Foto: privat)

Nach der Stadtführung wurden alle Schülerinnen und Schüler von Sigrid Ellerbrake auf dem jüdischen Friedhof über die jüdischen Beerdigungsrituale und die Gedenkfeiern informiert. Sie lernten u.a. das Steinritual und das Tragen der Kippa kennen.

Weitere Informationen zur Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule unter:
https://www.pab-gesamtschule.de/