Julius Weinberg


(Foto: privat)

Lebensdaten:
geboren am 11. Februar 1887 in Werther (Westf.)
verstorben am 01. Februar 1965 in London (Großbritannien)
verheiratet am 26. Mai 1921 mit Elisabeth (Elsa) Weinberg, geb. Weinberg in Bremen

Eltern: Elfriede Weinberg, geb. Sternberg und Bendix Aron Weinberg
Geschwister: Max Weinberg
Kinder: Bernd Weinberg, Kurt-Wilhelm Weinberg, Eva Weinberg, verh. Sternberg, Resi Weinberg, verh. Aberbach

Berufliche Tätigkeiten:

  • Julius Weinberg besucht die Volksschule in Werther, das Gymnasium in Bielefeld und erlernt die betriebswirtschaftlichen und fertigungstechnischen Zusammenhänge der Zigarrenfabrikation von seinem Vater. Seit 1920 führt er zusammen mit seiner Mutter die elterliche Zigarrenfabrik in Werther.  In der Zigarrenproduktion sind zeitweise 300 Personen aus Werther und Umgebung beschäftigt.
  • Nach der Reichspogromnacht im November 1938 wird Julius Weinberg im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert.
  • Im Juli 1938 wird die Fabrik „arisiert“.
  • 1951 wird die Zigarrenfabrik an die Familie Weinberg zurückgeführt. Sein  Sohn Kurt-Wilhelm Weinberg übernimmt die Geschäftsführung, da er gesundheitlich nicht mehr in der Lage ist.
  • 1954 wird die Zigarrenfabrik verkauft.

Stellung im gesellschaftlichen Leben der Stadt Werther:

  • Julius Weinberg nimmt aktiv am gesellschaftlichen und kulturellen Leben in Werther teil (Verschönerungsverein, Turnverein), ist Kämpfer im 1. Weltkrieg und wird 1917 mit dem Eisernen Kreuz zweiter Klasse ausgezeichnet. Außerdem gehört er zum Vorstand des Synagogenvereins.
  • Er pflegt die vielfältigen sozialen Beziehungen seiner Familie und die Kontakte zu Geschäftspartnern.

Diskriminierungs- und Deportationsgeschichte:

  • Im März 1933 wird das „Haus Werther“ von der SA überfallen. Sein damals 8-Jähriger Sohn Kurt-Wilhelm Weinberg schildert 2009 das Geschehen als Augenzeuge.
  • 1936 wird den Weinbergs von den Nationalsozialisten verboten, die Zigarrenfabrik weiterhin in den Farben schwarz-weiß-rot zu beflaggen.
  • Im Juli 1938 wird die Zigarrenfabrik „arisiert“.
  • Julius Weinberg wird nach der Reichspogromnacht im November 1938 im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert und kommt als gebrochener Mann im Dezember 1938 zurück nach Hause.
  • Seine Frau Elsa beantragt noch im Dezember 1938 zunächst für die 4 Kinder und anschließend im März 1939 für ihren Mann Julius und sich Reisepässe zur Ausreise aus Deutschland.
  • Im August 1939 können Julius und Elsa Weinberg nach Großbritannien emigrieren. 

Familienstammbaum der Familie Elsa und Julius Weinberg
Weitere Informationen im Geschichtsportal Werther
Zurück zur Namensliste oder zur Startseite